Geschichte
Zirkusschule Seifenblase e.V. Oldenburg
Von Jutta Birkigt, Januar 2008
Gegründet 1987 innerhalb des Hochschulsports der Universität Oldenburg ist die Oldenburger Zirkusschule eine der ältesten zirkuspädagogischen Einrichtungen im Norden
Deutschlands.
Sie arbeitet mit bis zu 60 Kindern und Jugendlichen von 7-18 Jahren, die in 2-4 Altersgruppen von qualifizierten Trainern betreut werden. Der gemeinnützige Verein gründete sich 1997 und war
zunächst in der Helene-Lange-Schule am Marschweg angesiedelt. Seit 2006 ist die Zirkusschule Seifenblase im Forum der IGS Flötenteich in Oldenburg untergebracht, wo optimale
Trainingsmöglichkeiten mit hoher Decke und Aufhängungspunkten für Trapez u.ä., Licht- und Tonanlage, Bühne und Requisitenraum sowie eine gute Zusammenarbeit mit der Schule bestehen. Zurzeit wird
ein- bis zweimal pro Woche in drei Gruppen trainiert.
In der Elementargruppe mit ca. 20 Kindern erlernen diese erste Grundfertigkeiten wie Kugelball-Laufen, Einrad-Fahren, Jonglage mit Tüchern und Bällen, Seiltanz, Akrobatik, Diabolo-Spiel, Zaubern, Clownerie, Präsentation und Bühnenpräsenz. Sie gestalten bereits eigene Auftritte und wirken bei öffentlichen Veranstaltungen mit.
Ab etwa 10 Jahren können sie in die Aufbaugruppe wechseln, in der die artistischen Fähigkeiten vertieft werden und in die Programmgestaltung für größere Auftritte mit einfließen. Die Bereiche Theaterpädagogik, Pantomime, Tanzchoreographie und Improvisation werden ausgebaut.
In der ArtistInnengruppe erreichen die zirzensischen Disziplinen bereits ein höheres Niveau und werden in Einzel-, Doppel- und Gruppennummern innerhalb der Zirkusproduktionen gezeigt. Die Oldenburger ArtistInnen beeindrucken vor Allem in den Bereichen Partner-Akrobatik, Keulen- und Ball-Jonglage, sowie Diabolo in Gruppen- und Einzelnummern und deren künstlerischer Präsentation. Einige der Jugendlichen sind auch Mitglieder des niedersächsischen Jugendzirkus „Circ' a Holix".
In allen Altersstufen machen die Kinder und Jugendlichen Erfahrungen mit Gruppenprozessen, dem Umgang mit Kritik und deren konstruktiver Umsetzung, gemeinsamer Entwicklung und Ausgestaltung des aktuellen Programms und der Entwicklung ihrer Kreativität. Sie wechseln aus einer passiven Konsumhaltung in die aktive Umsetzung ihrer Ideen und die öffentliche Darstellung ihrer gemeinsam erarbeiteten Fähigkeiten. Hierbei erlernen sie Verantwortung und Verlässlichkeit. Sie erfahren die konkreten Konsequenzen ihrer Entscheidungen und reifen bei den gemeinsamen Auftritten als Einzelne und als Gruppe.
Die Programmgestaltung erfolgt nach den Ideen der Kinder und Jugendlichen, wird mit Hilfe der TrainerInnen ausgefeilt und geprobt und dann von den Gruppen weitgehend selbstständig präsentiert. Hierbei erfahren die Einzelnen die Spannung und das Hochgefühl vor und nach dem Auftritt. Dies stärkt die Wahrnehmung ihrer selbst als einzigartige Persönlichkeit und als Teil einer Gruppe mit herausragenden Fähigkeiten.
Die jetzige hauptverantwortliche Trainerin in der Aufbau- und ArtistInnengruppe, Ines Rosemann (Diplom-Pädagogin), ist auch Inhaberin des Mitmachzirkus Radieschen. Sie reiste 10 Jahre lang mit dem „Familienzirkus Merlin", absolvierte eine Ausbildung in Trapeztanz und unterrichtet noch in weiteren niedersächsischen Zirkusschulen. Mit ihr arbeiten Michael Richter, langjähriger jonglierender Clown „Hubert Hunger" im Zirkus Rämmi-Dämmi, der in Hamburg eine Zirkusausbildung absolvierte und Sabine Welker, qualifiziert für Musical und Theaterpädagogik. In der Elementargruppe arbeiten ausgesuchte BetreuerInnen mit den erforderlichen pädagogischen und artistischen Fähigkeiten.
Die Zirkusschule Seifenblase e.V. ist Mitglied im Landessportbund, dem Stadtjugendring und der LAG und BAG Zirkus. Die Trainerinnen nehmen regelmäßig an sport- und zirkuspädagogischen
Fortbildungen und Sicherheitstrainings teil.
Die Oldenburger Zirkusschule hat sich in ihrer über 20-jährigen Geschichte eine große regionale und überregionale Bekanntheit erarbeitet. Sie wird regelmäßig von öffentlichen und privaten
Veranstaltern engagiert und findet Gefallen bei Jung und Alt.
Sie begeistert ihr hiesiges Publikum von Anfang an auf dem alljährlichen Weltkindertag, den großen Familienfesten in Oldenburg,
auf dem Schlossplatz im Zirkuszelt von Rämmi-Dämmi und bei vielen anderen Gelegenheiten. So wirkte sie schon bei Aufführungen des Oldenburger Staatstheaters mit, beim Traumschiff Gloria in der kulturetage, bei den zahlreichen Drachen- und Zirkusfesten der Region, der Landpartie im Museumsdorf Cloppenburg und regelmäßig beim Tag der Niedersachsen.
2007 machte die Zirkusschule mit zwei großartigen Produktionen im neuen Forum der IGS Flötenteich von sich reden: „Verpuppt", das vor etwa 1000 Zuschauern aufgeführt wurde und „Circus in the Air" bei dem erstmals auch Luftakrobatik am Trapez, Trapezring und Vertikaltuch gezeigt wurde.
Diese beiden jüngsten und professionellsten Zirkusprogramme führten zu großer Presse-Resonanz und vielen Neuanmeldungen
im Verein. (www.zirkusschule-seifenblase.de)
Aber auch überregional und international ist die Zirkusschule bereits seit Langem mit Gastspielen und Tourneen aktiv:
1989 Breminale
1990 Tournee am Bodensee
1990 Die „Blues Brothers" machen Furore bei der Jonglier-Gala WEH vor 4800 Zuschauern
1991 Teilnahme am 5. Europäischen Circus-Nachwuchsfestival Wiesbaden
1992 Expo Sevilla als Repräsentanten für Niedersachsen (unter Anderen)
1992 4. Internationales Kinder- und Jugendzirkusfestival in Köln
1992 Gastspiel bei Zirkus Santelli in Groningen
1994 Kinderzirkusfestival in Hannover
1994 5. Kinder- und Jugendzirkusfestival in Köln
1995 Tournee nach Schweden
2001 Besuch der Partnerstadt Cholet
2004 Lilalu Kinderfestival München
2005 Frankreich-Tournee
2005 Sail Bremerhaven
2007 Tag der Niedersachsen in Cuxhaven
2008 Museumsdorf Cloppenburg
2008 Straßenfest auf Juist
